Nachdem ich nun bereits vor etlichen Monaten auf die statistische Analysesoftware NSDstat Pro „umgestiegen“ bin, kann ich ein uneingeschränkt positives Fazit ziehen: NSDstat Pro beherrscht nicht nur alle wesentlichen Funktionen für die multivariate Datenanalyse (Erstellung von Grafiken, Berechnung von Lage-, Streu- und Verteilungsmaßen, Berechnung von Testverfahren und Korrelationskoeffizienten, Durchführung linearer Regressionsanalysen etc.), sondern lässt sich dank komplett eingedeutschter Oberfläche auch noch leicht bedienen und ist (vor allem im Vergleich zum Branchenführer SPSS) geradezu konkurrenzlos günstig: Die Software ist für den kommerziellen Einsatz für gerade einmal 150 EUR zu bekommen, Hochschulen und andere wissenschaftliche Einrichtungen zahlen 120 EUR, Studenten sogar nur 40 EUR für eine voll funktionsfähige Version.
Natürlich kann NSDstat nicht alles – es lassen sich beispielsweise keine Cluster- und Korrespondenzanalysen durchführen – die braucht man in der Praxis aber auch deutlich seltener und in der Basisversion von SPSS sind solche Verfahren ja ebenfalls nicht enthalten. Wie der Einsatz in der Statistikberatung beweist, lässt sich die Software im professionellen Bereich problemlos verwenden, abgesehen davon eignet sie sich aufgrund des Preises, der deutschsprachigen Menüführung und des Leistungsumfangs aber gerade auch für Studierende die sich in überfüllten SPSS-Übungsräumen nicht konzentrieren können, und davor zurückschrecken, die teure Software für die Heimarbeit zu kopieren, wovon man angesichts der möglichen Strafen wirklich nur abraten kann.
Gerade weil NSDstat in diesen Fällen eine gute Alternative darstellt ist es bedauerlich, dass die Software im akademischen und studentischen Umfeld bislang nur recht sporadisch eingesetzt wird – ich kenne kaum Studenten, die das Programm einsetzen, und im Lehrbereich arbeiten alle mir bekannten Kollegen momentan noch ausschließlich mit SPSS. Da ich aus vielen E-Mails und Gesprächen weiss, dass es hauptsächlich Studierende und Lehrende sind, die diesen Blog frequentieren, habe ich mich dazu entschlossen, stufenweise ein kleines NSDstat-Tutorial aufzubauen: Während es natürlich nach wie vor wöchentlich reguläre Blogposts geben wird, werde ich versuchen, regelmäßig einmal jede Woche oder zumindest alle zwei Wochen ein Tutorial-Post zum Umgang mit NSDstat zu erstellen. Diese Tutorial-Posts werden sich zunächst vermutlich hauptsächlich um die Ausführung einfacherer Aufgaben drehen, wie beispielsweise die Berechnung des arithmetischen Mittels, des Medians oder die Durchführung des T-Tests, eventuell werde ich später auch auf die Durchführung von Komplexverfahren eingehen, sollte ein entsprechendes Interesse vorhanden sein.
Von der GESIS – der Gesellschaft sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen – die das Softwarepaket im deutschsprachigen Raum vertreibt, habe ich freundlicherweise die Genehmigung erhalten, auch Screenshots für meine Tutorial-Posts einsetzen zu dürfen, so dass sich der Umgang mit NSDstat auch visuell zeigen lassen wird. Kritik, Anregungen oder spezielle Themenwünsche werden natürlich gerne entgegengenommen – das Tutorial richtet sich ja in erster Linie an alle neuen oder potenziellen NSDstat-User unter meinen Lesern und soll sich daher auf jeden Fall auch an deren Interessen orientieren. Wer also ein bestimmtes Verfahren erklärt sehen möchte, oder sich selbst mit einem Tutorial-Post in den Aufbau der Artikelreihe einbringen will, ist herzlich dazu eingeladen, sich mit mir in Verbindung zu setzen.
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